Freitag, 20. Mai 2011

Ein einheitliches Ladesteckersystem ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität

Voraussetzung für das bequeme Laden des Fahrzeugakkus an jedem Ort ist neben einer entsprechenden Infrastruktur der Energieversorger ein einheitliches Ladestecker-System. Nur so wird sich das Elektroauto als Verkehrsmittel der Zukunft durchsetzen können. Bis eine Norm international verbindlich ist, durchläuft sie viele Stufen, auf denen noch Anpassungen aus verschiedenen Gründen erfolgen. So auch bei der internationalen Umsetzung der Normen für die Ladesteckvorrichtungen. Ursprünglich war vorgesehen, dass das Ladekabel an beiden Enden identische Steckvorrichtungen hat. Der Vorteil: Es ist ganz egal, wie das Kabel verbunden wird, es passt immer. Allerdings konnte sich dieser Vorschlag nicht international durchsetzen. Statt dessen bevorzugt man ein Ladekabel mit Stecker auf der einen und Kupplung auf der anderen Seite. Der Stecker bleibt für den Anschluss auf Infrastruktur-Seite der gleiche, ebenso bleibt die Infrastruktursteckdose unverändert. Neu sind eine Anschlusskupplung und ein Fahrzeugstecker auf der Fahrzeugseite. Die internationale Normung der Ladesteckvorrichtungen ist noch im Fluss. Insgesamt existieren zurzeit drei Systemlösungen, die sich jedoch deutlich voneinander unterscheiden. Neben dem deutschen Normentwurf von Mennekes, der von europäischen Automobilherstellern und Energieversorgern favorisiert wird, gibt es noch einen japanischen und einen italienischen Entwurf. Alle drei Typen könnten in der internationalen Norm IEC62196-2 standardisiert werden. Die Folge: Alle drei Typen dürften weltweit eingesetzt werden. Da diese Steckvorrichtungssysteme allerdings untereinander nicht kompatibel sind, würde es problematisch werden, kompatible Ladesäulen zu finden und der Verbraucher müsste theoretisch für jedes System ein entsprechend passendes Ladekabel mitführen. Um dies zu vermeiden wäre aus Sicht der Verbraucher ein zumindest regional – zum Beispiel europaweit – einheitliches System wünschenswert. Wann sich das Normungsgremium auf welches System oder welche Systeme als Norm verständigt, ist momentan schwer abzuschätzen.

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