Nach zwei Jahren Bauzeit geht im Sommer 2008 in der spanischen Provinz Andalusien das kommerzielle Rinnenkraftwerk Andasol I in Betrieb. 624 Rinnen (je 150 m lang und 5,5 m breit) ergeben insgesamt 510.000 m² Spiegelflächen. Das Kraftwerk hat eine Leistung von 50 MWel und soll im Jahr 178 Mio. kWh Strom erzeugen. Dies deckt etwa den Bedarf von 200.000 Menschen. Zwei baugleiche Kraftwerke (Andasol II und III) werden in der Nachbarschaft errichtet und 2009/2010 ans Netz gehen. Deutsche Firmen sind in den Bereichen Planung, Auslegung und Bauüberwachung sowie bei den zentralen Komponenten Spiegel, Receiver, Dampfturbine und der Steuerung beteiligt.
Die Sonneneinstrahlung am Standort Andasol würde an einem normalen Tag eine sechsstündige Stromproduktion ermöglichen, was im Jahr etwa 2.000 Volllaststunden entspricht. Um durch eine längere Stromproduktion pro Tag die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu verbessern, wurde ein Hochtemperatur- Wärmespeicher in das Kraftwerk integriert (Abb. 7). Die Kollektoren sind so ausgelegt, dass bei voller Einstrahlung kontinuierlich ein Wärmeüberschuss anfällt. Dieser wird in einem großen Salzspeicher (28.500 t Salzmischung) eingelagert. Das Salz erwärmt sich auf 390 °C, verflüssigt sich dabei, wird dann nach Sonnenuntergang über einen Wärmetauscher geführt und in den zweiten Speicher gepumpt. Die dabei ausgekoppelte Wärme ermöglicht dem Kraftwerk weitere 7 Stunden Stromproduktion. So ist täglich eine Stromerzeugung über 13 Stunden möglich, was sich im Jahr auf 3.600 Volllaststunden addiert.