Samstag, 31. Januar 2009

Andasol I – das erste Parabolrinnenkraftwerk in Europa

Nach zwei Jahren Bauzeit geht im Sommer 2008 in der spanischen Provinz Andalusien das kommerzielle Rinnenkraftwerk Andasol I in Betrieb. 624 Rinnen (je 150 m lang und 5,5 m breit) ergeben insgesamt 510.000 m² Spiegelflächen. Das Kraftwerk hat eine Leistung von 50 MWel und soll im Jahr 178 Mio. kWh Strom erzeugen. Dies deckt etwa den Bedarf von 200.000 Menschen. Zwei baugleiche Kraftwerke (Andasol II und III) werden in der Nachbarschaft errichtet und 2009/2010 ans Netz gehen. Deutsche Firmen sind in den Bereichen Planung, Auslegung und Bauüberwachung sowie bei den zentralen Komponenten Spiegel, Receiver, Dampfturbine und der Steuerung beteiligt.

Die Sonneneinstrahlung am Standort Andasol würde an einem normalen Tag eine sechsstündige Stromproduktion ermöglichen, was im Jahr etwa 2.000 Volllaststunden entspricht. Um durch eine längere Stromproduktion pro Tag die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu verbessern, wurde ein Hochtemperatur- Wärmespeicher in das Kraftwerk integriert (Abb. 7). Die Kollektoren sind so ausgelegt, dass bei voller Einstrahlung kontinuierlich ein Wärmeüberschuss anfällt. Dieser wird in einem großen Salzspeicher (28.500 t Salzmischung) eingelagert. Das Salz erwärmt sich auf 390 °C, verflüssigt sich dabei, wird dann nach Sonnenuntergang über einen Wärmetauscher geführt und in den zweiten Speicher gepumpt. Die dabei ausgekoppelte Wärme ermöglicht dem Kraftwerk weitere 7 Stunden Stromproduktion. So ist täglich eine Stromerzeugung über 13 Stunden möglich, was sich im Jahr auf 3.600 Volllaststunden addiert.


Strom aus Biomasse überholt Wasserkraft!
Ökostrom ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Erneuerbare Energien deckten 2008 bereits gut 15 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Heimlicher Sieger: Biomasse!

Bonn- Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) veröffentlichte vorgestern die vorläufigen Zahlen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland. Die Entwicklung ist erfreulich: Ökostrom hat bereits einen Anteil von 15,1 Prozent am deutschen Brutto-Stromverbrauch. Ein näherer Blick auf die Entwicklung der einzelnen Energiequellen liefert erstaunliche Erkenntnisse. 

Windenergie lahmt 

Nach dem Rekordjahr 2007 in dem die Stromproduktion aus Windenergiegegenüber dem Vorjahr um fast 30 Prozent gesteigert werden konnte, war 2008 eher ein laues Windjahr. Zwar ist Windenergie mit 40,2 Mrd. Kilowattstunden immer noch unangefochten die wichtigste erneuerbare Energiequelle in Deutschland, aber die Stromproduktion konnte nur um 0,5 Mrd. Kilowattstunden erhöht werden - ein Plus von lediglich 1,3 Prozent. Sinkende Einspeisevergütungen und nur noch wenige verbliebene attraktive Windstandorte machen sich hier bemerkbar. Ein deutlicher Zuwachs der Stromproduktion ist erst zu erwarten, wenn die in Bau befindlichen Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee endlich in Betrieb genommen werden können. 

Wasserkraft stagniert 

Bei der Wasserkraft war die Stromproduktion sogar leicht rückläufig. Mit 20,8 Mrd. Kilowattstunden produzierten die deutschen Wasserkraftwerke in 2008 fast zwei Prozent weniger Strom als im Vorjahr. Große Steigerungen waren ohnehin nicht zu erwarten. Das Potenzial aller größeren, technisch realisierbaren und umweltverträglich nutzbaren Projekte ist bereits zu 80 % ausgeschöpft. 

Biomasse boomt 

Die eigentliche Überraschung kommt aus dem Bereich der Biomasse. Eine Steigerung um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr beschert dieser, zudem noch grundlasttauglichen Energiequelle erstmal Platz zwei bei den erneuerbaren Energien. Mit 23 Mrd. Kilowattstunden war die Stromproduktion aus Biomasse 2008 erstmals bedeutender als Wasserkraft-Strom. In Deutschland wird Biomasse-Strom entweder in Biomasse(heiz)kraftwerken erzeugt, in denen meist Altholz verfeuert wird oder in Biogasanlagen (Gülle, Energiepflanzen, Bioabfälle etc.). In beiden Fällen wird i.d.R. über die sog.Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur Strom, sondern auch Wärme zum Heizen erzeugt. Ein doppelter Nutzen also. Würde sich der Wachstumstrend bei Biomasse so fortsetzen, ist in drei bis vier Jahren sogar die Spitzenposition möglich. 

Müll auf Platz vier 

Platz vier bei der Ökostrom-Produktion geht an den Müll. In 2008 wurden in den deutschen Müllkraftwerken 5 Mrd. Kilowattstunden aus erneuerbarerEnergie erzeugt, 11 Prozent mehr als im Vorjahr. 

Photovoltaik noch ohne Bedeutung 

Die Wachstumsraten lassen sich sehen: ein Plus von 29 Prozent bei der Stromproduktion aus Sonnenenergie. Allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau. Mit 4 Mrd. Kilowattstunden betrug der Beitrag der Photovoltaik an der gesamten deutschen Stromproduktion gerade einmal 0,7 Prozent. Dazu Strom-Prinz Geschäftsführer Markus Kreusch: "Leider kann man mit dem Wind, den die Photovoltaik-Branche in Deutschland macht, keine Windturbinen antreiben". 
Deutschland: 400 Millionen Euro zur Förderung von erneuerbaren Energien im Wärmebereich!
Mehr Geld für Hauseigentümer und Unternehmen

Berlin- Das deutsche Bundesumweltministeriumstellt im laufenden Jahr 400 Millionen Euro zur Förderung der erneuerbaren Energien im Wärmebereich zur Verfügung. Mit dem so genannten Marktanreizprogramm wird zum Beispiel der Einsatz von Solarthermieanlagen oder Pelletheizungen gefördert. "Wir stellen dafür mehr Geld zur Verfügung als je zu vor. Damit helfen wir Hausbesitzern, sich unabhängiger von steigenden Energiepreisen zu machen, schützen das Klima und unterstützen gerade auch das lokale Handwerk", sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. 

Gabriel zog zugleich eine positive Bilanz des Martktanreizprogramms für das vergangene Jahr: "Wir haben mit Fördermitteln in Höhe von 236 Millionen Euro insgesamt über 150.000 Investitionen in Technologien zur Produktion von Wärme aus erneuerbaren Energien ausgelöst. Damit haben wir für ein Investitionsvolumen von 1,6 Milliarden Euro gesorgt. Im laufenden Jahr wird diese auch konjunkturpolitisch bedeutsame Summe weiter steigen." Das hohe Förderniveau im vergangenen Jahr war möglich, weil 70 Millionen Euro aus der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums in das Marktanreizprogramm geflossen sind. Erfreulich ist auch die hohe Nachfrage bei Investitionen in große Biomasseanlagen und Nahwärmenetze: Bei der KfW wurden seit Programmstart im September 2008 über 900 Kreditanträge mit einem Darlehensvolumen von mehr als 170 Millionen Euro gestellt. 

Die Produktion von Wärme gilt als der "schlafende Riese" bei den erneuerbaren Energien. Seit dem 1. Januar gilt das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz, mit dessen Hilfe der Anteil der erneuerbaren Energien im Wärmebereich von heute 7 Prozent bis 2020 auf 14 Prozent ausgebaut werden soll. Dass eine solche Entwicklung möglich ist, hat das EEG im Strombereich bewiesen. 

Mit der neuen Richtlinie zum Marktanreizprogramm gelten die bestehenden Fördersätze für alle Technologien unverändert fort, um weitere Kontinuität in den Markt zu bringen. Die Mittel für den Einsatz erneuerbare Wärme in Altbauten werden massiv aufgestockt. Lediglich für künftige Neubauten wird die Förderhöhe im Vergleich zum Altbau gesenkt. Neubauten müssen nach dem Erneuerbaren-Energien-Wärmegesetz ab 1.1.2009 eine Nutzungspflicht zum Einsatz erneuerbarer Energien erfüllen. Deshalb werden für Neubauten die bestehenden Basisfördersätze um 25 Prozent reduziert. Die Bonusförderung kann auch im Neubau in voller Höhe erfolgen. Die KfW-Förderung für großen Biomasseanlagen, Tiefengeothermie, Nahwärmenetze, Biogasrohleitungen, Biogasaufbereitungsanlagen und Wärmespeicher ändert sich gegenüber 2008 nicht. 

Anträge für das Marktanreizprogramm können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de) gestellt werden. Bei großen Anlagen im Rahmen des KfW-Programms "Erneuerbare Energien" (www.kfw.de) sind die Anträge über die Hausbanken zu stellen. 
DuPont nimmt seine größte Solarstromanlage auf seinem Forschungscenter In Hawai in Betrieb!
Der Konzern will die Installation sauberer, erneuerbare Energien auch bei eigenen Standorten vorantreiben

Kauai, Hawaii - DuPont hat diese Woche die Installation seiner größten Photovoltaik-Solarstrom-Anlage beim Pioneer Hi-Bred Waimea Forschungszentrum in Kauai, Hawaii bekanntgegegeben. 

Die Photovoltaik-Anlage besteht aus 1500 Paneelen – in denen auch mehrere DuPont Materialien enthalten sind – und wurde von Evergreen Solar und REC Solar installiert. Die Ein-Hektar-Anlage ist in der Lage etwa 85 Prozent des Energiebedarfs der Forschungseinrichtung zu decken. Es wird erwartet, dass rund 706.205 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr, was der Leistung von rund 64 durchschnittleichen Häusern entspricht, von der Anlage erzeugt werden. Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien werden die Emissionen (Kohlendioxid-Äquivalent) von etwa 100 Autos pro Jahr vermieden und Pioneer spart über 200.000 USD im Vergleich zu den bisherigen Stromkosten. Die Analge wurde im Dezember 2008 fertiggestellt. DuPont hat bereits Photovoltaik-Anlagen bei Firmengebäuden in Wilmington, Del, und Taoyuan, Taiwan installiert. 

"Diese Anlage ist ein hervorragendes Beispiel für unsere Ziel, sowohl als ein zentraler Material-und Technologie-Lieferant für die Photovoltaik-Industrie, als auch als aus unternehmerischer Verantwortung, die Solarenergie zu nutzen", sagt Marc Doyle, Global Business Director des Bereichts DuPont Photovoltaic Solutions. "Unsere Produkte können dazu beitragen, den Einsatz sauberer, erneuerbarer Energien weltweit zu verwirklichen. Gleichzeitig ist die Umstellung unserer eigenen Stromversorgung eines unserer Nachhaltigkeitsziele." 

DuPont bietet mit acht für den Solarenergiemarkt wesentlichen Produkten ein breites Portfolio im Bereich Erneuerbare Energien und hat hier mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Entwicklung. DuPonts Komponenten ermöglichen höhere Leistung mit verbesserter Produktivität und erhöhen gleichzeitig die Lebensdauer der Solarmodule. Das Portfolio umfasst Materialien für kristalline Silizium- und für Dünnschicht-Zellen und Module. 

DuPont - hat bereits vor 19 Jahren eigene Umweltziele festgelegt – dazugehören auch Verpflichtungen, den eigenen Fußabdruck zu verringern und das Wachstum des Unternehmens, insbesondere mit der Entwicklung von ökologisch verbesserten neuen Produkte für die wichtigsten globalen Märkten zu erreichen.
Realisierung des Blauen Turms in Herten startet!
Demoprojekt erhält 7,1 Millionen Euro Förderung vom Land Nordrhein-Westfalen - Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von 24,6 Mio. Euro

Erlangen/Herten -Die Solar Millennium AG beginnt mit der Realisierung eines Blauen Turms in der Stadt Herten, eines Demonstrationsprojekts zur Gewinnung von Wasserstoff und Strom aus der nachhaltigen Verwertung regenerativer Reststoffe. Wichtiger Teil der Finanzierung des Blauen Turms ist die jetzt bewilligte Projektförderung in Höhe von rund 7,1 Mio. Euro der Landesregierung Nordrhein-Westfalen an die Projektgesellschaft H2Herten GmbH. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projekts beträgt rund 24,6 Mio. Euro. 

Der Blaue Turm in Herten wird Straßenbegleitgrün aus dem Ruhrgebiet als Eingangsstoff nutzen und hieraus ein sauberes, wasserstoffreiches Produktgas herstellen, das sowohl zu Wasserstoff aufbereitet als auch zur Stromerzeugung in einem Blockheizkraftwerk genutzt werden soll. Rund 12.000 Haushalte und somit etwa ein Drittel der Haushalte der Stadt Herten können mit der Anlagenleistung von 13 Megawatt (thermisch) mit nachhaltig produziertem Strom versorgt werden. Der zusätzlich produzierte Wasserstoff soll dem Wasserstoffkompetenzzentrum bereitgestellt werden - ein Vorhaben der Stadt auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Auf Ewald, in das der Blaue Turm konzeptionell eingebunden ist. 

Solar Millennium verfolgt mit der Investition in diese Technologie zugleich das Ziel, die Betriebszeit solarthermischer Kraftwerke durch Hybridbetrieb deutlich zu erhöhen und eine Stromproduktion rund um die Uhr zu ermöglichen. Dabei werden sowohl Sonnenenergie als auch sauberes Produktgas, das so genannte Blaue Gas, aus der Verwertung regenerativer Reststoffe genutzt. Auf diese Weise können die Kraftwerke klimafreundlich und zuverlässig dazu beitragen, einen größeren Anteil der Nachfrage in Stromnetzen abzudecken. 

Dr. Henner Gladen, Technologievorstand von Solar Millennium: „Der rund 40 Meter hohe Blaue Turm an der Autobahn A2 wird Symbol für den Wandel des Ruhrgebiets durch Nutzung von Zukunftstechnologien hin zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Energiestruktur sein. Da der Blaue Turm anders als bei den bekannten Technologien der Biomassenutzung regenerative Reststoffe verwertet und dabei sehr unterschiedliche Eingangsstoffe nutzen kann, ergeben sich weltweit vielfältige Standortpotenziale. Bei dem Projekt in Herten handelt es sich um eine international bedeutende Referenzanlage." 

Christian Beltle, Vorstandsvorsitzender von Solar Millennium, sieht große Chancen in der Kopplung solarthermischer Stromerzeugung mit der Technologie des Blauen Turms: „Ein entscheidender Vorteil solarthermischer Kraftwerke gegenüber anderen erneuerbaren Energien ist die Möglichkeit, durch den Einsatz thermischer Speicher auch dann Strom zu produzieren, wenn die Sonne nicht scheint, jedoch ein hoher Strombedarf vorhanden ist. Durch die Kombination solarthermischer Stromerzeugung mit dem Blauen Gasim Hybridbetrieb können wir diesen Vorteil nun noch stärker ausbauen." 

Die Grundsteinlegung des Blauen Turms in Herten findet im Februar 2009 statt. Nach der nun vorliegenden Förderzusage werden die letzten noch erforderlichen Genehmigungen zeitnah eingeholt. Die Realisierungszeit beträgt rund ein Jahr. 

Über die Technologie des Blauen Turms: 

Die Verwertung regenerativer Reststoffe zur Erzeugung von Energie oder Wasserstoff beruht auf dem Prinzip der gestuften Reformierung. Dabei werden die Eingangsstoffe durch Thermolyse bis auf einen geringen Feststoffanteil in Gas umgewandelt. Das entstehende Gas wird durch Reformierung zu einem sauberen, klimaneutralen Produktgas, dem Blauen Gas, veredelt. Die Reaktionswärme für Thermolyse und Reformierung wird im Wesentlichen durchVerbrennung aus dem Feststoffanteil gewonnen. Das Blaue Gas kann unter anderem zur Wasserstoff- und Stromerzeugung genutzt werden. Der Blaue Turm ist eine Multifeedstock-Technologie. Das heißt, dass sehr unterschiedliche Stoffe eingesetzt werden können, beispielsweise Grünschnitt, Straßenbegleitgrün, Olivenkerne oder Hühnermist. Mehr unterwww.SolarMillennium.de/blue-tower

Über die Technologie solarthermischer Kraftwerke: 

Solarthermische Kraftwerke erzeugen aus der in Wärmeenergie umgewandelten Sonnenstrahlung Strom. Bei einem Parabolrinnen-Kraftwerk bündeln rinnenförmige Spiegel die einfallenden Strahlen auf ein Rohr in der Brennlinie des Kollektors. Durch ihre Absorption wird im Rohr eine Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt, die im Kraftwerksblock mittels Wärmetauscher Dampf erzeugt. Wie bei konventionellen Kraftwerken wird der Dampf in einer Turbine zur Stromgewinnung genutzt. Bei Integration eines thermischen Speichers kann der Strom planbar bereitgestellt werden. Die Solarkraftwerkekönnen dann auch nach Sonnenuntergang Strom erzeugen.